Inhalt, Aufbau, Besonderheiten eines Exposés
Das Exposé deiner Arbeit gibt Angaben zur Projektplanung, zur (vorläufigen) Gliederung und zur Zielsetzung deines Forschungsprojekts.
Dabei übernimmt es die Aufgaben eines Fahrplans, an dem du dich auch zu einem späteren Zeitpunkt deiner Arbeit noch entlanghangeln kannst.
Gleichzeitig schreibst du ein Exposé vornehmlich, um deine Wunsch-Betreuung auf deine Seite zu ziehen und sie von deinem Forschungsvorhaben
zu überzeugen.
Wann solltest du ein Exposé schreiben?
Beginne mit dem Schreiben deines Exposés erst, wenn das Thema, die Fragestellung und das Ziel der Arbeit feststeht.
Das Exposé stellt schließlich den Abschluss der Orientierungs- und Planungsphase eines Schreibprojekts dar und kann daher noch nicht
vor der ersten Auseinandersetzung mit einem möglichen Thema geschrieben werden. Worüber solltest du da auch schreiben?
Grundsätzlich kannst und solltest du in deinem Exposé noch nicht über mögliche Ergebnisse philosophieren, denn die Ergebnisse deiner Arbeit
sind zu keinem Zeitpunkt vorhersehbar.
Trotzdem darfst du in einem Exposé bereits Vermutungen über mögliche Erkenntnisse anstellen, zumindest darf du Lust auf mehr machen und
so die Relevanz deines Themas verdeutlichen.
Außerdem helfen dir diese vermuteten Ergebnisse auch später beim Zielabgleich, wenn du dir die Frage stellst:
hast du mit deiner Arbeit wirklich das erreicht, was du dir zu Beginn vorgestellt hast?

Was bringt dir ein Exposé?
Indem du bereits vor Beginn deiner Schreibarbeit einen solchen Fahrplan zusammenstellst, kannst du mit diesem groben Konzept frühe
Gedanken ausformulieren und die wichtigsten Erkenntnisse deiner Recherche- und Themenfindungsphase zusammenfassen.
All diese Angaben in deinem Exposé sind aber nicht verbindlich: tun sich beim späteren Schreiben oder der vertieften Recherche
neue Erkenntnisse auf,
kannst du diese jederzeit in deine Forschungsarbeit einbauen, selbst wenn du sie im Exposé noch nicht erwähnt hast.
Ein Exposé ist ja auch keine Vorhersage oder Zusammenfassung deiner wissenschaftlichen Ergebnisse, sondern vielmehr der Projektplan zu deinem Forschungsvorhaben, den du erstellst, um anderen, zum Beispiel deiner Betreuungsperson oder einem wissenschaftlichen Gremium, einen ersten Einblick in dein Forschungsprojekt zu geben und sie von der Relevanz deiner Studien zu überzeugen.
Deshalb solltest du dich in deinem Exposé auf die wichtigsten Angaben und Argumente fokussieren und nicht zu sehr ins Detail gehen: Orientiere dich hinsichtlich Ausdrucksweise und Schreibstil an wissenschaftlichen Standards, aber baue keine ausformulierten Absätze ein. Dafür ist in deiner späteren Arbeit noch genug Platz.
Warum ist ein Expose wichtig?
Ein Exposé hat den Zweck, deine wissenschaftliche Betreuung von deinem Thema oder ein Gremium, bei dem du dich zum Beispiel um ein
Stipendium bewirbst, von deinem Forschungsprojekt zu überzeugen.
Und obwohl das Schreiben eines Exposés zunächst einmal nach unnötiger
Arbeit aussieht, kannst du von einer sorgfältigen Projektplanung auch zu einem späteren Zeitpunkt deines Schreibprojekts profitieren.
Indem du deine ersten Rechercheergebnisse zusammenfasst, organisatorische Zwischenstände festhältst und einen wegweisenden Überblick über alle
notwendigen Arbeitsschritte gibst, kannst du dein Exposé auch später zu Rate ziehen, um zu kontrollieren, ob du dich noch auf dem
richtigen Weg befindest und den roten Faden nicht aus den Augen verloren hast.
Das Exposé erweist sich demnach vor allem in solchen
Momenten als Stütze, in denen du Gefahr läufst, Opfer einer Schreibblockade zu werden.
Für deine Betreuungsperson liegt der Vorteil in einem klar strukturierten Exposé ebenfalls auf der Hand: Betreuer – vor allem diejenigen,
die mehr Anfragen an Abschlussarbeiten erhalten als sie betreuen können – sortieren anhand der Qualität der Exposés gründlich aus.
Nur wer einen gründlichen Überblick über das eigene Forschungsvorhaben gibt und die Dozierenden von der Relevanz des Themas überzeugt,
gewinnt die Betreuung letztlich für sich und sein Projekt.
Außerdem hilft dir ein Exposé dabei, Verbesserungsvorschläge für dein
Forschungsprojekt zu erhalten und dein Vorhaben nochmals zu überprüfen.

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Ist ein Exposé bei der Bewerbung um ein Stipendium nötig?
Ein Exposé ist nicht nur sinnvoll, sondern wird oft sogar gefordert, wenn du dich mit deinem Forschungsprojekt um ein Stipendium bewirbst: Das Exposé ist der entscheidende Faktor, mit dem du ein Gremium von der Relevanz und Dringlichkeit deines Forschungsvorhaben überzeugst.
Daher ist es umso wichtiger, dass du dein Projekt in diesem Exposé von der besten Seite zeigst und besondere Sorgfalt bei der Ausarbeitung
deines Alleinstellungsmerkmals aufwendest: Wieso sollte dein Projekt gefördert werden, was zeichnet dein Thema oder deine Forschung aus,
weshalb ist es gerade jetzt von besonderer Relevanz?
Je sorgfältiger du deine Argumentation aufbaust, desto höher sind die Chancen auf eine
positive Rückmeldung.
Wie baue ich ein Expose auf?
Man kann zwischen drei verschiedenen Arten an Exposés unterscheiden, die Länge des Exposés richtet sich nach der Länge deines geplanten
Schreibprojekts: ein Exposé von einer bis zwei DinA4-Seiten verfasst du für eine Hausarbeit, ein ausführlicheres Exposé von etwa fünf
bis 20 Seiten musst du für eine Abschlussarbeit oder Dissertation einplanen.
Noch umfangreicher wird ein Exposé nur, wenn du einen
Stipendien- oder Projektantrag stellst, dann kann sich die Seitenzahl auch auf 20 bis 30 Seiten erstrecken.
Aber gleichgültig, für welches Forschungsprojekt du ein Exposé verfassen musst, die Fragen, die du dir vorher stellen kannst, sind stets die gleichen:
Für wen schreibe ich das Exposé?
Wichtig ist, dass du das, was du im Exposé beschreibst, an deine Zielgruppe anpasst: schließlich willst du ja mit deinem Exposé
eine Betreuungsperson (Dozent oder Dozentin, Doktorvater oder -mutter) oder ein wissenschaftliches Institut oder Gremium von
deiner Forschung und auch von dir als Forschungspersönlichkeit überzeugen.
Um diese Personen für dich zu gewinnen, musst du dir die Frage stellen, was sie interessieren würde? Gibt es verwandte Themen,
zu denen sie selbst schon geforscht haben? Unterstreiche diese Verbindung, so zeigst du auch, dass du über den Tellerrand hinausblicken
kannst, was spannende Ergebnisse verspricht.
Was ist das Ziel meines Exposés?
Hebe die Vorteile und erwarteten Ziele deines Forschungsvorhabens ganz klar heraus, so machst du deutlich, dass du nicht nur den Abklatsch
eines abgenutzten Themas zum Gegenstand deiner Arbeit machst, sondern dass du selbst mit neuen Ergebnissen zur Forschung beitragen möchtest.
Begeisterung für ein bestimmtes Thema kommt bei Betreuungspersonen immer gut an und indem du deine Leidenschaft für dein Forschungsvorhaben
deutlich machst, kannst du damit kleinere Fehler in deiner Argumentation oder Gliederung ausgleichen.

Was muss das Expose enthalten?
Unabhänig vom Inhalt sollte jedes Exposé ein Deckblatt mit deinen Kontaktdaten und Angaben zum Studium enthalten:
- Name deiner Universität
- Fachbereich
- Studiengang
- Titel
- Name des Betreuers
- deine Kontaktangaben
- Datum
Im folgenden habe ich dir zusammengefasst, was dein Exposé - abhängig davon, für welchen Zweck du es schreibst -
inhaltlich enthalten sollte:
Ein Exposé für eine Hausarbeit
nicht länger als zwei Seiten, enthält:
- den Arbeitstitel des Schreibprojekts mit der Fragestellung,
- die vorläufige Gliederung der Arbeit
- eine ebenfalls vorläufige Einleitung mit der Problemstellung (Ausgangspunkt der Arbeit erläutern), der Fragestellung, Relevanz des Themas und dem Ziel und Erkenntnisinteresse der Arbeit sowie ihrem Aufbau und ihren Quellen
Exposé für Abschlussarbeiten schreiben
Schreibst du ein Exposé für eine Bachelor-, Master- oder Doktorarbeit, sollte es wesentlich mehr Angaben als ein Exposé für eine Hausarbeit
beinhalten:
Ein Exposé für eine Abschlussarbeit oder Dissertation
fünf bis zwanzig oder mehr Seiten, informiert über:
- die Problemstellung des Schreibprojekts,
- den aktuellen Forschungsstand zum Thema,
- die Fragestellung der Arbeit,
- das Erkenntnisinteresse des Verfassers,
- das Ziel bzw. die der Arbeit zugrundeliegende Hypothese,
- die Theorie(n), auf die Bezug genommen werden soll,
- die Methode(n), nach der/denen vorgegangen werden soll,
- die Quellen bzw. das Material, die/das verwendet werden soll/en,
- die vorläufige Gliederung und
- den Zeitplan bis zum Abgabetermin
Exposé für Stipendium schreiben
Diese Angaben im Exposé einer Abschlussarbeit sind natürlich ebenfalls für ein Exposé für ein Stipendium oder einen Projektantrag relevant. Zusätzlich musst du hierbei jedoch noch folgende Angaben mit einbinden:
Ein Stipendium/Projektantrag enthält zusätzlich folgendes:
- Überblick über die benötigten Sach-, Reise- und Personalkosten
- Förderkriterien und Vorgaben informieren
- Stärken und Besonderheiten Ihres Projektes herausheben, gute Vorbereitung, realistisches Vorhaben