Die Qual der (Themen-)Wahl
Die Wahl des richtigen Themas ist neben der Wahl deiner Betreuungsperson die schwierigste Entscheidung, weil du dich wochen- oder
monatelang intensiv mit dieser Thematik auseinandersetzen musst und sie dir daher nicht schon nach drei Tagen zum Hals raushängen
sollte.
Bei Hausarbeiten hat man ja nicht immer die freie Themenwahl, daher stellt sich die Frage nach dem geeigneten Thema
vor allem vor der Abschlussarbeit. Stehst du daher kurz vor der Abschlussarbeit, solltest dir bestenfalls deutlich früher als im
letzten Semester Gedanken über ein passendes Thema machen.
Werde selbst aktiv!
Dazu gehört auch, dass du aktiv nach einem Thema suchst und nicht darauf wartest, dass dir eine plötzliche Eingebung die Erleuchtung bringt: reflektiere bisher belegte Seminare und deren Inhalte und entscheide, welche Thematik dich persönlich und fachlich interessiert.
Reflektiere dein Studium!
Wirf auch einen Blick auf bisherige Hausarbeiten und frag
dich: Könntest du ein Thema, für das du bereits recherchiert hast, in dem du dich auskennst und das dich bestenfalls auch noch
interessiert, vielleicht ausbauen?
Natürlich kannst du auch im Internet geeignete Themen recherchieren oder Außenstehende fragen,
welches Thema sie in einem bestimmten Fachgebiet am meisten interessieren würde.

Bei der Themenwahl solltest du folgende Aspekte berücksichtigen:
Ich habe im Lauf meines Studiums erkannt, dass sich die Frage nach dem passenden Thema vor allem durch einen Blick auf folgende Aspekte beantworten lässt. Indem du dir diese Fragen stellst, beantwortet sich die Frage nach dem richtigen Thema fast schon von alleine.
- Hast du einen persönlichen Bezug zum Thema?
Wenn du ein Thema wählst, dass dich interessiert oder zu dem du einen persönlichen Bezug hast, bist du stärker motiviert als bei einem
Thema, das dir vorgegeben wird.
Wähle daher ein Thema, zu dem du im Studium oder im Alltag bereits einen Zugang gefunden hast.
Natürlich kann sich Interesse auch bei einem Thema herausbilden, mit dem du dich bisher nicht beschäftigt hast.
Motivation und
Interesse hängen daher stark von der Bearbeitbarkeit und der Tiefe des Themas ab. Anfängliches Interesse kann auch stark zurückgehen,
wenn du erkennst, dass du zu dem Thema nichts Neues mehr beitragen kannst oder es vielleicht keine Literatur dazu gibt, was dir die
Recherche erschwert.
- Gibt es ausreichend Literatur und Quellen zu dem Thema?
Wenn du stark auf die Verfügbarkeit von Fachliteratur angewiesen bist, berücksichtige diesen Faktor bei der Themensuche! Die
spätere Be- und Ausarbeitung deines Themas kann dir deutlich erschwert werden, wenn du zu einem spannenden Thema gefunden keine
vernünftigen Quellen beischaffen kannst und auf dich allein gestellt bist.
Sollte es genügend Quellen geben, prüfe auch, ob diese
leicht zugänglich bzw. schnell beschaffbar ist.
- Wie gestaltet sich die zeitliche Umsetzbarkeit?
Grenze dein Thema so ein (oder weite es aus), dass es in der zur Verfügung stehenden Zeit bearbeitbar ist und du nicht in Zeitnot gerätst.
Wähle besser ein zu kleines Thema, denn ausweiten kannst du leichter als nachträglich eingrenzen.
Frag hier in jedem Fall bei deiner
Betreuungsperson nach, was sie für realistisch hält und auf welche Aspekte deines Themas du dich fokussieren solltest.
- Wie sieht es mit der späteren Verwertbarkeit aus?
Einen zusätzlichen Motivationsschub stellt die Möglichkeit der späteren Verwertung deiner Ergebnisse dar, ob als Abdruck in einer
Fachzeitschrift, in der Unternehmenspraxis oder innerhalb eines Forschungsprojekts.
Berücksichtige bei einer Abschlussarbeit auch
die Möglichkeit, dass dein Thema später oft in Vorstellungsgesprächen angesprochen wird und auf deinem Zeugnis steht. Demnach steht
gerade dieses Thema für dein fachliches Profil und weist dich für einen Bereich als Experten aus.
- Kannst du das Thema eingrenzen?
Hast du ein Thema gefunden, das dich interessiert, grenze es auf die wesentlichen Aspekte ein. Sprich hierbei mit deiner Betreuungsperson,
lies einführende Literatur und verschaffe dir einen genauen Überblick.
So siehst du frühzeitig, zu welchem Aspekt es genügend Literatur gibt und welcher Aspekt bislang kaum behandelt wurde.
- Welche Forschungsschwerpunkte hat der Lehrstuhl, an dem du die Arbeit schreibst?
Berücksichtige bei der Themenwahl die Forschungsgebiete des Lehrstuhls und diejenigen deiner Betreuungsperson. Je näher deine Betreuungsperson deinem Thema steht, desto eher kannst du von ihrem Expertenwissen profitieren.
- Kannst du das Thema ergebnisoffen behandeln?
Gehe an das Thema – gleichgültig, ob selbst ausgesucht oder vorgegeben – ergebnisoffen heran und sieh dein Projekt nicht zuletzt als Horizonterweiterung. Belaste deine Arbeit nicht mit einer vorgefertigten Meinung und rechne mit überraschenden Ergebnissen und Einsichten.
Sobald dein Thema steht, kannst du dich an die Umsetzung wagen und einen konkreten Zeitplan erstellen, an dem du dich entlanghangeln kannst. Ich wünsche dir ganz viel Erfolg!

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Wie näherst du dich deinem Thema an?
Um dich deinem Thema anzunähern, stell dir folgende Fragen, was du mit deiner Arbeit konkret erreichen möchtest:
- Welche Ergebnisse möchtest du erzielen?
- Womit möchtest du dich in der nächsten Zeit beschäftigen?
- Was willst du persönlich mit der Arbeit erreichen?
Überwinde den Respekt vor einem fremden Thema
Ich persönlich nähere mich gerne „spielerisch“ an mein Thema an, schaue Filme oder Dokus zu einem verwandten Thema, werde kreativ und überwinde so die Angst – oder sollte ich besser sagen, den Respekt vor einem Thema, mit dem ich mich noch nicht auskenne? – vor dem Unbekannten.
Wie du dich deinem Thema kreativ annäherst
Meine Lieblingsmethode ist das Brainstorming in Clusterings und Mind Maps, mithilfe derer ich zu einem Oberbegriff untergeordnete Stichwörter assoziiere. Diese bilden die Assoziationen ersten Grades, die du wieder mit verschiedenen Begriffen umkreist, die als Assoziationen zweiten Grades mit deinem Zentralbegriff nur über Umwege verwandt sind.
Spann ein Netz um dein Thema
Auf diese Weise machst du weiter, bis sich ein Informationsnetz um dein Thema gespannt hat, das deinen Oberbegriff in ein Netz aus Stichwörtern und Teilaspekten einwebt. Diese Clusterstruktur kannst du nutzen, um neue Fragen zu generieren oder Stichwörter herauszufiltern, die du als Suchbegriffe im Bibliothekskatalog verwenden kannst.
Frag dein Umfeld
Du kannst dich deinem Thema ebenfalls annähern, indem du kleine Umfragen in deinem Umfeld durchführst, auf Themenrelevantes in den Medien achtest oder Ideen in deiner Lerngruppe sammelst.
Mein Tipp
Leg dir ein Projektheft an, das du als kleines Notizbuch stets mit dir führst und in das du Geistesblitze, Zitate oder zufällig gefundene Quellen notierst. Es bleibt dir überlassen, ob du das Heft chronologisch führst oder nach Inhalten ordnest.