Wie lang muss deine Thesis sein?
Diese Frage lässt sich leider nicht pauschal beantworten: hier kommt es auf dein Studienfach, Studien- und Prüfungsordnung,
Vorlieben deiner Betreuungsperson, behandelte Thematik oder Gepflogenheiten deines Fachgebiets an
(um nur die wichtigsten Aspekte zu nennen).
In der Germanistik hatte meine Bachelorarbeit einen Umfang von etwa 50 reinen Textseiten, meine Masterarbeit war dagegen 105 reine
Textseiten lang (das wäre in manchen Studienfächern die Länge einer Doktorarbeit!).
Es kommt auf dein Studienfach an
Grundsätzlich gilt: in schreibintensiven geistes- und kulturwissenschaftlichen Fächern werden grundsätzlich längere Arbeiten erwartet und akzeptiert als in technisch-mathematischen Arbeiten, in denen es oft darum geht, Daten auszuwerten oder Berechnungen durchzuführen.
Gibt es einen Durchschnittswert für die Seitenzahl?
Im Durchschnitt lässt sich nach meinen Erfahrungen und Gesprächen mit Freunden mit unterschiedlichsten Studienhintergründen feststellen, dass eine Bachelorarbeit im Schnitt 40 Seiten lang ist (zwischen 30 und 50 Seiten bewegt man sich hier also im Normbereich).
Frag bei Unsicherheit nach
Da ich hier aber keine pauschale Aussage treffen kann, würde ich dir empfehlen, bei deiner Betreuungsperson nachzufragen oder in
deiner Studien- und Prüfungsordnung nachzuschlagen.
Solltest du hier keine Angaben finden, kannst du auch bei deinem Fachstudienberater
nachfragen.

Das solltest du beim Umfang beachten:
Der Umfang spielt für die Benotung zwar eine Rolle, jedoch ist die Seitenzahl für deine Betreuung letztlich nicht kriegsentscheidend. Es kommt vielmehr
auf den Inhalt und die Qualität deiner Arbeit als auf die Seitenzahl an.
Wenn du dir folgende drei Punkte zu Herzen nimmst, kannst du dich von der scheinbar großen Bedeutung des Umfangs verabschieden:
Länger ist nicht immer besser
Eine Arbeit, die kurz und präzise gehalten ist, schneidet immer besser ab als eine, die lang und ausufernd ist: Die Herausforderung besteht ja darin, dein Thema so umfassend wie möglich, aber so komprimiert wie nötig zu bearbeiten. Länge ist demnach kein Qualitätsgarant!
Eine Seite ist nicht immer eine Seite
Seiten können je nach Layout und formalen Vorgaben unterschiedlich lang ausfallen, orientiere dich daher besser an der Wortzahl, falls du einen Indikator für die Länge deiner Arbeit benötigst. 40 Seiten beinhalten z. B. etwa 10.000 Wörter. Je nachdem wie viele Abbildungen und Tabellen du verwendest, hat das natürlich auch einen Einfluss auf die Seitenzahl. Und: beachte immer die geltenden Vorgaben und versuche nicht, dich über die formalen Vorgaben hinwegzusetzen, indem du die Seiten künstlich durch Änderungen der Schriftart, -größe und Zeilenabstand verlängerst. Der Schuss geht spätestens bei der Korrektur durch deinen Betreuer nach hinten los.
Mach die Länge nicht zu deinem Fokus
Konzentriere dich nicht zu sehr auf die Länge als Indikator für das Voranschreiten deiner Arbeit: entscheidend ist nicht, wie viel du zu deinem Thema schreibst, sondern ob du unter Beweis stellst, dass du wissenschaftlich arbeiten kannst. Die Länge ist sicher wichtig und ein guter Anhaltspunkt, aber entscheidend ist der Inhalt.
Inhalts- und Literaturverzeichnis zählen nicht dazu!
Beachte, dass weder das Inhalts- noch das Literaturverzeichnis zur Seitenzahl deiner Arbeit dazuzählen. Bei der Seitenzahl geht es immer nur um die Seiten, die sich explizit textlich mit dem Thema auseinandersetzen, Anhänge zählen daher ebenfalls nicht.