Wie gliederst du deine Arbeit richtig?
Nachdem du die Mammutaufgabe der Recherche hinter dich gebracht hast, kannst du dich daran setzen eine richtig gute Gliederung für
deine Arbeit zu erstellen.
Eine Gliederung hat mehrere Funktionen: einerseits gibt sie den roten Faden deiner Arbeit vor,
andererseits hilft sie dir, einen Überblick über dein Thema zu bewahren und bietet dir Orientierung im Schreibprozess.
Wie
du eine richtig gute und hilfreiche Gliederung für deine Arbeit schreibst und was sie alles enthalten sollte, zeige ich dir
im folgenden Artikel.
Warum ist eine Gliederung so wichtig?
Ich stelle mir eine gute Gliederung immer wie das Skelett der Thesis vor: sie hält die wesentlichen Eckpunkte fest, gibt den roten Faden deines Themas vor und ist das Grundgerüst deiner Arbeit, auf das du dich im Zweifelsfall oder bei Unsicherheiten stützen kannst.
Deshalb zeichnet eine gute Gliederung genau das aus, was ein Skelett auch auszeichnet: sie stützt deine Arbeit
und spiegelt die Kernthematik wider, während sie andererseits genug Raum zur eigenen Ausdehnung und Entwicklung des
Themas gibt.
Denn eine zu eng gefasste und ausgearbeitete Gliederung lässt dir keinen Freiraum bei der Themengestaltung,
während eine zu weit gefasste bzw. zu lose gesteckte Gliederung dir keinen roten Faden vorgibt.
Was zeichnet eine gute Gliederung aus?
Wichtig bei einer guten Gliederung für jegliche Arten von wissenschaftlicher Arbeit sind folgende Merkmale:
- Chronologischer Aufbau: beginne mit Einleitung, führe dann zum Hauptteil und beende die Gliederung mit dem Fazit.
- Stell dir immer die Frage: Ist dieser Punkt oder Aspekt so wichtig, dass es einen eigenen Gliederungspunkt verlangt oder können mehrere Punkte unter einen Abschnitt zusammengefasst werden?
- Alle Gliederungspunkte (außer Einleitung und Schluss) sollten ungefähr gleichwertig sein, das bedeutet: sie sollten ungefähr die gleiche Relevanz das Thema betreffend aufweisen. Ein hilfreicher Indikator dafür kann (muss aber nicht!) die Länge des Kapitels sein.
- Einleitung und Fazit beziehen sich optimalerweise aufeinander.

Wie gliederst du deine Arbeit?
Erstelle zunächst eine einfache Gliederung und setze nur Inhaltskomponenten als Gliederungspunkte ein, die du nach deinen
gewonnenen Rechercheerkenntnissen für sinnvoll erachtest.
Anschließend baust du deine Gliederung nach und nach aus,
wenn du deine gesammelten Exzerpte, Notizen und Kommentare sichtest und deine Arbeit strukturierst.
So könnte eine grobe Gliederungsstruktur aussehen:
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Hauptteil |
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Welche Infos sind für welches Kapitel wichtig?
Bei der Auswertung deiner Rechercheerkenntnisse gilt es herauszufinden, welche Informationen sich für welche Aspekte deines Themas
qualifizieren und diese Informationen den einzelnen Kapiteln zuzuordnen.
Nun erkennst du deutlicher, wo der Schwerpunkt
deiner Arbeit liegen sollte.
Mach dich an die Feinarbeit!
Hast du einen Überblick über die Ausrichtung deiner Arbeit gewonnen, kannst du deine Gliederung mit Leben füllen: Fokussiere dich auf deinen Hauptteil und leg fest, welcher Aspekt an welcher Stelle behandelt werden soll. Muss ein Teilaspekt vor einem anderen behandelt werden? Dann teile den Hauptteil in zwei gleichgewichtete Kapitel.
Wie lang sollten Einleitung und Fazit sein?
Achte darauf, dass der Schwerpunkt deiner Arbeit immer auf deiner eigenen Untersuchung liegt. Die Einleitung und das Fazit sollten jeweils nur etwa 10% des Gesamttextumfangs umfassen. Soll deine Bachelorarbeit also etwa 50 Seiten lang sein, sollten Einleitung und Fazit zusammen nicht mehr als 10 Seiten umfassen.

Wie baust du die Argumentation auf?
In diesem Zusammenhang kannst du auch einen Blick auf deine Argumentationslinie werfen, die klar strukturiert, übersichtlich und nachvollziehbar sein sollte. Lass lieber einige Rechercheergebnisse und Teilaspekte weg, wenn diese nicht zum roten Faden der Arbeit passen, denn in die Benotung fließt auch die Stringenz in Aufbau und Inhalt deiner Arbeit ein.
Unterteile die Arbeit in Ebenen
Achte ebenfalls darauf, den Inhalt deiner Arbeit nicht auf zu viele Ebenen aufzuteilen: in einer Gliederung für eine Hausarbeit
reichen drei Ebenen aus, bei Bachelor- und Masterarbeiten kannst du den Inhalt auf vier Ebenen gliedern.
Eine zu ausführliche
Gliederung macht dich jedoch bei der Schreibarbeit unflexibel und beschert dir bei einem kurzfristigen Umbau unnötige Arbeit.
Mein Tipp:
Sobald du deine Gliederung erstellt hast, solltest du diese mit deiner Betreuungsperson besprechen und ihr die Gliederung bereits vor dem Termin schicken, sodass sie dir wertvolles Feedback geben kann.