Wie wertest du Monographien, Aufsätze & Co. aus?
Sobald die bestellten Bücher vor dir legen, kannst du dich der Lektüre und Auswertung widmen.
Um sicherzustellen, dass du dich jedem Buch so sorgfältig wie nötig und so kurz wie möglich widmest, solltest du
folgendes Vorgehen einhalten:
Erster Schritt: Planung ist alles.
Plane die Lektüre nach Relevanz und Bearbeitungszeit. So stellst du sicher, dass du relevanten Überblickswerken und Quellen den Vorrang vor ergänzenden Büchern gibst. Wenn du einen mittelschweren Text liest und ihn mit Notizen und Kommentaren auswertest, schaffst du etwa 10 Seiten pro Stunde.
Plane besser großzügig!
Bist du es nicht gewohnt, wissenschaftliche Texte auszuwerten, plane deine Zeit großzügig ein. Gib in jedem Fall den wichtigen, aber zeitintensiveren Texten den Vorrang vor unwichtigeren, aber schnell zu bearbeitenden Texten.
Zweiter Schritt: Lies effizient
Fokussiere deine Energie während des Lesens auf ergiebige Quellen und lies selektiv. Brich die Lektüre eines Buchs ab, wenn sich der Verdacht einstellt, dass dir das Buch keinen Nutzen bringt.
Und wenn du den Text nicht verstehst?
Effizient zu lesen bedeutet auch, dass du dich von Verständigungsproblemen nicht aus der Bahn werfen lässt und unbekannte
Fachwörter sofort nachschlägst (was online relativ schnell geht).
Auch die Satzstruktur ist in wissenschaftlichen Texten
nicht immer leicht zu verstehen: markiere bei verschachtelten Sätzen den Hauptsatz und übersetze wissenschaftliche Formulierungen
in Alltagssprache.
Sollte der Text nicht verständlicher werden, widme dich zunächst einfacheren Texten, die mehr Erkenntnisse
bereithalten.

Dritter Schritt: Markiere und Kommentiere
Um während der Lektüre den Überblick über wichtige Aspekte zu behalten, bieten sich farbige Markierungen oder Kommentare am Seitenrand des Buches oder auf einem separaten Notizblatt an.
Mein Tipp: Separat notieren!
Weil ich stets vergesse, Markierungen nochmals durchzugehen und Kommentare am Seitenrand nachzuverfolgen, habe ich den Schritt des Markierens gestrichen und verknüpfe themenrelevante Informationen direkt mit eigenen Gedanken auf einem separaten Notizdokument.
Vierter Schritt: Werte deine Quellen durch Exzerpieren aus.
Exzerpieren bedeutet, wichtige Textstellen herauszuschreiben und mit eigenen Gedanken zu ergänzen. Diese Notizen bilden die Grundlage deiner Arbeit. Je mehr Informationen du in deinen Exzerpten sammelst, desto mehr stehen dir später bei der Ausarbeitung zur Verfügung.
Das Exzerpieren ist einer der wichtigsten Schritte während der Recherche, denn was du dir nicht aufschreibst, geht unweigerlich verloren. Eine gelesene Info kannst du dir nicht noch Wochen später vergegenwärtigen, wenn du sie nicht notierst. Mach dir außerdem klar, dass ein Exzerpt nicht nur aus einer Zusammenfassung des Gelesenen, sondern auch aus eigenen Gedanken, Sichtpunkten und Weiterführungen besteht.
Zitere wörtlich oder paraphrasiere!
Du hast beim Exzerpieren mehrere Möglichkeiten: du kannst erstens wörtliche Zitate des gelesenen Textes notieren, um diese dann während des späteren Schreibens umzuformulieren. Zweitens kannst du bereits beim Exzerpieren den gelesenen Text paraphrasieren. Das bedeutet, dass du bereits vor der Schreibarbeit eigene Formulierungen in deine Exzerpte mit einbringst, die du später übernehmen kannst. Die Vorteile liegen hier klar auf der Hand: erstens sparst du dir Schreibarbeit, weil du bereits Formulierungsvorarbeit geleistet hast, zweitens bist du auf der sicheren Seite, was unbewusste Plagiate angeht. Wenn du den Originaltext frühzeitig umformulierst, ist die Wahrscheinlichkeit, zu plagiieren geringer, als wenn sich das Exzerpt zu nahe am gelesenen Text bewegt.
Notiere dir immer die Quellen!
Vergiss nicht, die Quellen zu deinen Notizen anzugeben: verwende für jeden gelesenen Text ein eigenes Exzerpt-Dokument und gib immer die Quellen (Autor-, Titel-, Seitenzahlangaben) mit an. Die gesammelten Informationen nützen nichts, wenn du sie beim Schreiben und Zitieren nicht den gelesenen Quellen zuordnen kannst. Achte darauf, dass jedes Exzerpt auch ohne Quelle verständlich ist, vor allem wenn die Quelle Daten enthält, die du nur schwer exzerpieren kannst, z. B. Tabellen oder Grafiken.
Achte auf den genauen Wortlaut!
Achte beim Zitieren auf den genauen Wortlaut: wenn du eine Textstelle so wichtig, prägnant formuliert oder aussagekräftig findest, dass du sie in deinem späteren Text wörtlich verwenden möchtest, zitiere die Textpassage auf deinem Exzerpt anstatt sie umzuformulieren. Hierbei solltest du sowohl auf die Seitenzahl(en) als auch auf den Wortlaut genau achten.
Die Auswertung der Literatur bildet das Fundament deiner Argumentationslinie in deiner Arbeit: vernachlässige diesen Schritt also nicht, sondern arbeite sorgfältig. Spätestens beim Schreiben und Verknüpfen der Infos zu einem Argument wirst du es dir danken.