Welche Bücher solltest du zuerst lesen?
Ich empfehle dir stets, den Rechercheteil deiner Arbeit vor das Schreiben zu legen, denn paralleles Lesen und Schreiben führt
schnell zu Überforderung.
Allerdings gibt es auch Studierende, die lesen und schreiben gerne kombinieren. Beachte deine Vorlieben und richte dich dann nach deinen individuellen Bedürfnissen.
Wie viele Bücher schaffst du pro Woche?
Möchtest du den Recherchepart bereits vor dem Schreiben abschließen, musst du überlegen, wie viele Bücher pro Woche du
lesen und auswerten kannst. Bestelle nur so viele Bücher auf einmal, wie du durchzusehen schaffst.
Bedenke auch, dass du beim
Lesen auf weitere Werke stoßen wirst, die interessant sind und die es ebenfalls auszuleihen und auszuwerten gilt. Hast du einen
vorgegebenen Abgabetermin, lohnt es sich nur, Literatur zu bestellen, die sicher noch vor der Deadline eintrifft.
Verabschiede
dich von anderen Quellen und arbeite lieber intensiv mit dem, was du gesammelt hast. Es ist sowieso unmöglich, alles zu einem
Thema zu lesen.
Und wenn du dir zu viel vorgenommen hast?
Sollte aufgrund der knappen Ausleihfristen der Fall eintreten, dass du zu viele Bücher in zu kurzer Zeit lesen musst,
kopiere und scanne selektiv und sukzessive wichtige Teile aus einzelnen Büchern.
Fokussiere dich auf wenige wichtige
Seiten, die Kernaussagen, Zitate oder weiterführende Quellen enthalten, denn der Zeitaufwand beim Scannen und Kopieren ist
nicht zu unterschätzen. Scannen ist der kostengünstigere und nachhaltigere Weg, dauerhaft Zugang zu Recherchematerial zu erhalten.
Achte immer darauf, die Seiten mit Titel, Autornennung, Erscheinungsdatum und Verlagsort und -name mit zu scannen: So ordnest du
die kopierten Seiten nachher leichter zu und vergisst keine Quellenangabe.

Bestnote statt Plagiat
Dein letzter Schritt zum erfolgreichen Abschluss.
Schritt für Schritt von Plan bis Umsetzung!
Mit diesem Buch wirst du lernen, wie du deine Abschlussarbeit strukturierst, ausarbeitest und korrigierst sowie Inhalte recherchierst, zitierst und schreibst.
Zudem wirst du dein Zeitmanagement, Fokus und Selbsterkenntnis verbessen!
So wirst du mehr Zeit für die wichtigen Dinge haben.
Mit diesen 4 Fragen beurteilst du die Wichtigkeit des Buches:
Ist das Buch ergiebig?
Wie hilft dir dieses Buch bei deinem Thema weiter? Sind nur wenige Details interessant oder kannst du den Inhalt zu großen Teilen verwerten? Überwiegt der Aufwand (Lesen) den Nutzen (Verwertbarkeit), wende dich anderen Büchern zu.
Ist das Buch einschlägig?
Je einschlägiger die Quelle ist, desto verwertbarer ist sie für deine Arbeit. Diese Kriterien treffen Aussagen über die Einschlägigkeit der Quellen:
- Lege mehr Wert auf den aussagekräftigeren Untertitel statt auf den Haupttitel.
- Sieh dir das Inhaltverzeichnis und die Inhalte und deren Gewichtung an.
- Lies bei Sammelbänden die Einleitung, hier findest du oft Zusammenfassungen.
- Schlag im Register oder Index nach und such themenrelevante Schlagwörter.
Ist das Buch aktuell?
Gib aktuellen Quellen stets den Vorzug, denn in ihnen sammeln sich die neuesten Erkenntnisse, die Weiterentwicklung bestimmter Fragestellungen und die Verknüpfung zwischen älteren Werken zu deinem Thema.
Ist das Buch wissenschaftlich qualitativ?
Wenn das Buch 300 Seiten lang ist, das Literaturverzeichnis aber nur ein bis zwei Seiten umfasst, kann hier kaum von einer wissenschaftlich qualitativen Arbeit die Rede sein. Vertraue nicht blind jeder Quelle oder deren Autor*innen, denn nur weil ein Buch gedruckt ist, ist das kein Kennzeichen für Qualität.
Wie findest du Grundlagenliteratur?
Geh an die Recherche ran, als würdest du eine Zwiebel schälen: beginn mit der Suche nach Grundlagenliteratur, die
dein Thema nur oberflächlich streifen.
Daran anschließend suchst du spezifische Werke, die tiefer in Teilaspekte deines
Themas eintauchen. Zunächst ist es jedoch wichtig, dass du dir einen umfassenden Überblick verschaffst.
Nutze Seminarbibliographien und Seminarapparate.
Schreibst du eine Abrbeit, die auf das Thema eines Seminars aufbaut, kannst du die Seminarbibliographie nutzen, um dir einen Überblick zu verschaffen. Frag die Dozierenden um Rat, die möglicherweise selbst zu diesem Thema publiziert haben und weiterführende Autoren nennen können.
Such in einschlägigen Werken nach weiterführender Literatur.
Such aktuelle Grundlagenwerke, die mit ihren weitgefassten bibliographischen Angaben Gelegenheit geben, weiterführende Literatur ohne großen Aufwand schnell zu erfassen. Nach dem rückläufigen Schneeballprinzip kannst du dir auf Grundlage der Verzeichnisse und Fußnoten weiterführende Literatur suchen.
Frag deine Dozierenden nach Literatur.
Um an Literaturempfehlungen zu kommen, ist es natürlich am einfachsten, den Dozenten um Rat zu fragen. Diesen Schritt würde ich jedoch den eigenen Recherchen hintenan ordnen, da sonst schnell der Eindruck der Bequemlichkeit entsteht.

Quellen systematisch suchen – so gelingt's
Die Hauptrecherchequelle ist in allen Fächern der Katalog deiner Unibibliothek, den du online mithilfe von Schlagworten,
Daten und Kategorien durchsuchen kannst. Ziehe diesen Katalog bei einer Suche tatkräftig mit ein, denn nirgends findest und
bestellst du weiterführende Quellen schneller und bequemer.
Mittlerweile setzen auch Bibliotheken auf die digitale Archivierung
der Quellen, sodass du dir den Bestellvorgang oft komplett sparen kannst, wenn das gewünschte Werk elektronisch als PDF-Datei
oder im eBook-Format verfügbar ist.
Nutze Zeitschriften und Magazine
Neben den Sammelwerken und Monografien solltest du bei deiner Quellensuche auch die Zeitschriftenbibliografien und Magazindatenbanken nicht außen vor lassen: Zeitschriftenaufsätze sind oft aktueller als Monografien und behandeln auf wenigen Seiten in, für studentische Zwecke ausreichender Tiefe ein spezielles Thema.
Mein Favorit: Schlagwortsuche
Am einfachsten, schnellsten und ohne größeren Aufwand deinerseits kannst du geeignetste Quellen mithilfe der differenzierten Schlagwortsuche ausfindig machen: So bist du weder auf ein Thema, Autor, Publikationsart oder Erscheinungszeitraum festgelegt, sondern bewegst dich interdisziplinär durch den Quellenpool.
Wie gehst du bei einer Schlagwortsuche vor?
- Um passende Schlagwörter zu identifizieren, durchsuche deine Überblickswerke nach Stichwörtern und Fachausdrücken. Frag Experten in deinem Umfeld, die zu diesem Thema bereits geforscht haben. Notiere die Schlagwörter und deren Ergiebigkeit auf einer Liste.
- Sobald du passende Schlagwörter gefunden hast, lass dich per Schneeballprinzip von einem Schlagwort zum nächsten leiten. Beginne mit einem allgemeinen Schlagwort, z. B. „Monarchie“ und konzentriere dich dann auf Themenfelder, die für dich relevant sein, wie „Deutsches Kaiserreich 1871-1918“.
- Solltest du mit einem Schlagwort nur wenige Treffer erzielen, arbeite bei der Suche mit Synonymen. Wenn du deine Arbeit z. B. zur Mythenforschung schreibst, ersetze das Schlagwort „Mythos“ einfach durch „Legende“, „Kult“ oder „Ritual“. So erreichst du Werke, die dein Thema ebenfalls berühren.
Mein Tipp:
Wirf Unterlagen vor Abschluss des Projekts niemals weg, sondern sammle sie in einem Ordner, den du verwahrst, bis du die Bestätigung erhältst, dass die Arbeit angenommen wurde und du bestanden hast.