Wie schreib ich noch mal...?
Hier stelle ich dir die fünf häufigsten Fehler in wissenschaftlichen Arbeiten vor – und verrate dir, wie du sie vermeiden kannst! Es sind in der Regel immer die gleichen Flüchtigkeitsfehler, die den größten Anteil an fehlerhafter Grammatik und Rechtschreibung haben.
1. Heißt es jetzt „Das“ oder „Dass“?
Die beiden Klassiker sind recht einfach voneinander zu unterscheiden: „Das“ ist ein Artikel oder Pronomen, „dass“ eine Konjunktion, die einen Nebensatz einleitet.
Merke: wenn du „das“ mit „dieser“, „jener“ oder „welcher“ ersetzen kannst, handelt es sich um das Pronomen, das etwas oder jemanden beschreibt:
Für Verwirrung sorgen vor allem jene Sätze, in denen „das“ und „dass“ direkt hintereinander stehen:
Diese Sätze kannst du aber als Autor oder Autorin ganz einfach vermeiden, indem du sie gar nicht erst schreibst. Ist es aus irgendeinem Grund doch nötig, merk dir einfach obige Regel: Welches „das“ kannst du mit „dieser“, „jener“ oder „welcher“ ersetzen? Dieses „das“ ist ein Pronomen und wird demzufolge nur mit einem „s“ geschrieben.
2. Wie mit Doppelpunkten umgehen?
Ein Doppelpunkt kann mehr als nur die wörtliche Rede einleiten, du kannst ihn auch nutzen, um ein Ergebnis vorzustellen oder einen Satz spannend zu beenden. Aber wie schreibt man nach einem Doppelpunkt weiter?
- Nach einem Doppelpunkt, dem ein vollständiger Satz folgt, schreibst du groß weiter: Das Wetter ist schön.
- Nach einem Doppelpunkt, dem eine Aufzählung folgt, schreibst du klein weiter: eine Banane, ein Apfel, eine Handvoll Erdbeeren.

3. Wie Bindestriche verwenden?
Vielleicht ist es dir bisher noch nie aufgefallen, aber es gibt einen Unterschied zwischen einem einfachen Bindestrich (-) und einem Gedankenstrich bzw. Halbgeviertstrich (–).
Bindestriche
Bindestriche stehen vor allem bei zusammengesetzten Wörtern, Abkürzungen oder Zahlen, z. B. Kfz-Steuer, 15-teilig.
Halbgeviertstriche
Halbgeviertstriche stehen vor allem in Überschriften, Einschüben oder wenn du Seiten- und Jahreszahlen miteinander verknüpfst, z. B. Das Alphabet – Teil 1, S. 4–6 oder – wie hier – in diesem Einschub.
4. Wie Zahlen schreiben?
Zahlen von eins bis zwölf werden ausgeschrieben, alle Zahlen ab 13 werden in Zahlenformat geschrieben.
Von dieser Regel ausgenommen sind Zahlen, die in Verbindung mit einer Kapitelnummer, z. B. Kap. 5, einer Jahreszahl, z. B. 10 v. Chr., oder einer Maßeinheit stehen, z. B. 8,2 km.
5. Wie Kommata setzen?
Die Kommasetzung ist ein schwieriger Bestandteil der deutschen Grammatik, daher ist es keine Schande, wenn deine Arbeit Kommafehler enthält. Du hinterlässt aber einen umso besseren Eindruck, je weniger Kommafehler sich eingeschlichen haben.
Zwischen Haupt- und Nebensätze
Zwischen Haupt- und Nebensätze gehören Kommata: Wenn der Satz mehr als ein konjugiertes Verb enthält, muss mindestens ein Komma rein.
Vor einer Infinitivkonstruktion
Meistens (!) muss vor einer Infinitivkonstruktion ein Komma stehen. Ich schreibe absichtlich "meistens", denn in seltenen Fällen ist es auch nicht nötig.
Vor eingeschobenen Elementen
Eingeschobene Elemente im Satz müssen immer mit einem Komma geschlossen werden:
Beachtest du diese Regeln, kannst du die häufigsten Fehler bereits vermeiden. Wenn du weitere Fragen oder einen konkreten Fall hast, bei dem du dir nicht sicher bist, schreibs mir unten in die Kommentare!
