So überwindest du das ständige Aufschieben!
Die Aufschieberitis kennst du aus deinem Alltag: Wir alle müssen manchmal Tätigkeiten nachgehen, denen wir uns nicht gewachsen fühlen, auf die wir keine Lust haben oder die unangenehm sind.
Die Prokrastination läuft dabei immer nach dem gleichen Schema ab:
1. Phase: Unlust
Du erfährst, dass unangenehme Aufgaben anstehen, die du erledigen musst. Bis dahin ist aber noch Zeit, das heißt erst mal abwarten.
2. Phase: Erleichterung
Du bist erleichtert, weil du die unangenehme Aufgabe aufgeschoben hast.
3. Phase: Druck
Die Erleichterung hält nicht lange an. Sie nimmt kontinuierlich ab, je näher der Termin rückt. Druck entsteht.
4. Phase: Schlechtes Gewissen
Du machst dir Vorwürfe, weil du die Aufgabe schon so lange vor dir herschiebst.
5. Phase: Aktion
Nach vielen verbrauchten Nerven packst du die Aufgabe gerade noch rechtzeitig an.

Wieso prokrastinieren wir so gerne?
Bei der Prokrastination machen wir uns den Depletion-Effekt zunutze: das Bestreben der Menschen ist stets,
den kürzesten Weg zum Ziel zu nehmen. Aufschieben erscheint demnach wie eine Abkürzung auf diesem Weg: es gibt eine Aufgabe,
die du erledigen sollst, aber sie kostet dich Energie.
Aufschieben scheint einfacher und effizienter – vielleicht ergibt sich
ja später eine Lösung, die dir diese Energie erspart?
Das Aufschieben unangenehmer Aufgaben ist nicht immer eine schlechte Idee: manchmal erledigen sich Tätigkeiten von selbst,
weshalb es klug ist, vorzeitig nicht zu viel Energie hineinzustecken.
Aber darin liegt das Paradoxon der Prokrastination:
Obwohl wir zunächst Energie sparen, lohnt sich diese Ressourcenschonung nicht, schließlich verbrauchen wir umso mehr Energie,
wenn wir später nachholen müssen, was wir früher verpasst haben.
Daher solltest du dir bereits frühzeitig diese Fragen stellen:
- Besteht die Möglichkeit, dass sich das Problem von allein lösen wird?
- Falls es unwahrscheinlich ist, dass sich das Problem von allein lösen wird: Was musst du wann tun, um die Aufgabe zu erledigen, ohne in Eile zu geraten?
Wenn du bereits von vornherein einen Schlachtplan entwirfst, wirst du später nicht auf den letzten Drücker reagieren müssen.
3 Tipps, um die Prokrastination zu überwinden
Dieser Schlachtplan besteht bei mir immer aus den folgenden drei Tipps. Wenn du sie anwendest, kannst du dem Prokrastinieren ohne viel Aufwand elegant ein Schnippchen schlagen.
Setze dir kleine, realistische Alltagsziele.
Wenn du dich absolut nicht dazu motivieren kannst, dich an den Schreibtisch zu setzen, mach dich woanders nützlich. Stecke deine Energie in die Hausarbeit, dein Workout oder dringende Erledigungen, zum Beispiel...
- Räum die eine Sache auf, die dir schon seit Tagen auf den Wecker geht.
- Geh zum Briefkasten, hol die Post und bring den Müll weg.
- Mach einen 20-minütigen Spaziergang.
- Setz einen Timer auf fünf Minuten und arbeite konzentriert an einer Aufgabe. Bestimmt stellst du fest, dass es nicht so schlimm ist und bringst die Aufgabe auch nach den geforderten fünf Minuten zu Ende.
Gib dir regelmäßig Feedback und halte deine Fortschritte fest.
Dokumentiere deine Erfolge, führe dazu einen Feedbackkalender ein oder streich deine Fortschritte direkt in deiner To Do-Liste ab. Das physische Abhaken ist eine Belohnung und bestätigt dich auf deinem Weg.
Schaffe Routinen und positive Gewohnheiten.
Routinen und feste Gewohnheiten, die dir Freude bringen, geben Sicherheit und strukturieren den (Arbeits-)Tag. Wir Menschen sind nun mal Gewohnheitstiere, nutze diese Eigenschaften in schlechten Zeiten für dich! Ein regelmäßiger Schlafrhythmus, eine feste Morgenroutine, ein strukturierter Arbeitstag können dir helfen, faule Arbeitsphasen zu überwinden und dich wieder auf den Arbeitsmodus einzustellen.

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