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Theoretischen Rahmen für deine Thesis schreiben • mindandstudy

Was muss dein Theorieteil enthalten?

Bist du dir unsicher, was ein theoretischer Rahmen beinhalten muss und ob du in deiner Arbeit überhaupt einen Theorieteil brauchst? Hier findest du Antworten auf alle Fragen rund um die Theorie deiner wissenschaftlichen Arbeit!

Wann musst du einen Theorieteil einfügen?

Ein theoretischer Rahmen ist kein Muss für deine Thesis, doch vor allem in Geistes- und Sozialwissenschaften und in empirischen Fächern wie Psychologie üblich. Manche Forschungsfelder verzichten jedoch gänzlich auf einen Theorieteil in wissenschaftlichen Arbeiten. Hier kommt es auf die Gepflogenheiten in deinem eigenen Fachgebiet an.

Wieso ist ein theoretischer Rahmen so wichtig?

Die Theorie, die du für deine Untersuchung verwendest, bildet die Basis deiner Arbeit. Je intensiver Du Dich mit theoretischer Vorarbeit beschäftigst, desto hochwertiger fallen Deine Ergebnisse und deine Arbeit aus.

Es ist daher wichtig, eine theoretische Basis für die spätere Untersuchung vorzustellen, gleichgültig, ob Du in Deiner Arbeit statistische Daten auswertest, Gedichte interpretierst oder neue didaktische Konzepte für Grundschüler gestaltest.

Das Ziel eines theoretischen Rahmens ist es immer, die Theorie zu deiner Forschungsfrage vorzustellen und zu erläutern. Du setzt mit diesem Kapitel den theoretischen Hintergrund in Bezug zu deiner eigenen Forschung und schaffst so die Basis für deine Untersuchung.

Was beinhaltet die Theorie?

Im Kapitel zur Theorie erklärst du Schlüsselbegriffe deines Themas und erläuterst die bestehenden Theorien und Definitionen anderer Wissenschaftler, auf die Du Dich während der Untersuchung stützt.

Falls du mit deskriptiven Forschungsfragen arbeitest, kannst du im theoretischen Rahmen deiner Abschlussarbeit außerdem auf Teilfragen eingehen, die sich im Zuge deiner eigenen Forschung stellen.

Wenn du unsicher bist, was dein Theorieteil beinhalten soll, versetze dich in die Perspektive zukünftiger Leser und stell dir folgende Frage: welches Wissen benötigt mein Leser, um die Frage meiner Arbeit verstehen und einordnen zu können?

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Wo platzierst du die Theorie in der Thesis?

Der theoretische Rahmen folgt in deiner Arbeit stets auf die Einleitung, damit der Leser von Beginn an ein Verständnis des theoretischen Hintergrunds deiner Arbeit hat.

So baust du deine eigene Untersuchung auf die theoretischen Erkenntnisse anderer Wissenschaftler auf und ordnest dich in deren Schlange ein.

Erläuterst du Schlüsselbegriffe und wichtige, grundlegende Theorien zu Beginn Deiner Arbeit, zeugt das von hohem Reflexionsvermögenund wird von deiner Betreuungsperson positiv bewertet. Natürlich solltest du keine grundsätzlichen Begriffe erläutern, die im Allgemeinen und in deinem Fachbereich als bekannt vorausgesetzt werden darf.

Auf den Theorieteil folgt meist die Vorstellung der Methodik, mit der du dein eigenes Vorgehen näher erläuterst.

Wie ist die Theorie aufgebaut?

Im Theorieteil gibst du recherchierte Literatur und ältere Forschungserkenntnisse wieder, auf die du dich in deiner Untersuchung stützt. Du erfindest in diesem Kapitel also nicht das Rad neu, sondern musst theoretisch nur Gelesenes zusammenfassen und auf den Punkt bringen.

1. Schlüsselbegriffe erläutern

Deinen Theorieteil solltest du stets mit der Definition wichtiger Schlüsselbegriffe beginnen: Gibt es Begriffe, die du erläutern solltest, damit der Leser sie in den richtigen Kontext bringen kann? Verwendest du zum Beispiel das Wort „Gott“ häufig, solltest du das eventuell erläutern. Vor allem mehrdeutige oder polarisierende Begriffe solltest du definieren, damit deine Leser und du die gleiche Perspektive einnehmt.

Sagen wir, du untersuchst in deiner Arbeit die Legende vom heiligen Gral in der Literatur.

Hier müsstest Du die Begriffe „Legende“, „Mythos“ und/oder „Kult“ erläutern, je nachdem, welchen Begriff Du in Deiner Arbeit verwendest. Kannst Du die verschiedenen Schlüsselbegriffe „Legende“, „Mythos“ und „Kult“ vielleicht sogar voneinander abgrenzen, sodass die Unterschiede deutlich werden?

2. Relevante Theorien präsentieren

Auf die Definition der Schlüsselbegriffe folgt die Präsentation relevanter Theorien oder Konzepte, die bereits andere Forscher vor dir erfanden oder nutzten. Hier gehst du auf einige wenige (maximal drei verschiedene Theorien) ein, auf die du dich in deiner Arbeit stützt. Du kannst natürlich auch erläutern, wieso du eine bekannte Theorie gerade nicht nutzt, weil sie sich für deine Forschungsfrage nicht anbietet.

Um bedeutende Theorien zusammenzufassen und zu erklären, ist eine gründliche Literaturrecherche unerlässlich: Du solltest sowohl die wichtigsten Autor*innen Deines Fachgebietes als auch aktuelle Forschungswerke zu diesem Thema vorstellen.

Wichtig ist, dass du die Auswahl an Theorien, die du in deiner Arbeit als Grundlage verwendest, nicht nur nennst, sondern auch begründest. Ebenfalls begründen musst du das Auslassen oder Fehlen bekannter Theorien für deinen Fachbereich, wenn du dich explizit gegen sie positionierst.

Diese Aspekte sollte deine Zusammenfassung relevanter Theorien enthalten:

  • Du solltest den aktuellen Forschungsstand zusammenfassen: wo befindet sich die Forschung zu einem Thema aktuell? Welche Erkenntnisse sind bislang wichtig gewesen?
  • Geh kurz auf die wichtigsten Forscher:innen deines Themengebiets ein und stelle so sicher, dass deine Betreuung weiß, dass du dich mit der Forschung auseinander gesetzt hast.
  • Stelle die Methoden oder Konzepte anderer Wissenschaftler:innen vor: Wie sind sie in ihrer Forschung vorgegangen? Nimmst du eventuell daraus etwas für deine eigene Methode mit?
  • Begründe stets deine Meinung zur Fähigkeit der verschiedenen Modelle und Konzepte anderer Wissenschaftler, die Forschungsfrage zu beantworten.
  • Mache deutlich, warum deine Forschung neue Erkenntnisse liefert, die die anderen ergänzt oder erweitert: was macht deine Forschung einzigartig und wichtig für dieses Thema?

3. Teilfragen beantworten

Im Zuge der Vorstellung deiner Forschungsfrage stellen sich vielleicht weitere Teilfragen für dein Thema. Diese Teilfragen kannst du mit der bestehenden Forschung meist bereits beantworten.

Damit machst du gleichzeitig deutlich, dass du über den Tellerrand deiner eigenen Forschung hinaussiehst und dich mit der Forschung intensiv auseinandergesetzt hast.

Vorlagen

Wissenschaftliche Formulierungen

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Wie lang muss der Theorieteil sein?

Das Ziel dieses Kapitels zur verwendeten Theorie besteht darin, dass die Leser*innen nach der Lektüre die Hintergründe zum untersuchten Thema kennen und die wichtigsten Theorien verstehen, auf die Du Dich beziehst.

An Seitenzahlen solltest du für dieses Kapitel nicht mehr als 10% bis 20% des Gesamttextumfangs deiner Arbeit einplanen. Leider lässt sich das nicht pauschal beantworten, in empirischen Fächern kann der Theorieteil auch gerne 30% des Gesamtumfangs deiner Arbeit ausmachen.

Im Normalfall gilt jedoch: Soll deine Bachelorarbeit 30 Textseiten umfassen, sollte der theoretische Rahmen innerhalb von drei bis sechs Textseiten erläutert werden.


 
Hey!

Ich bin Marina!

Hier dreht sich alles um Planung deiner Thesis, bewusstes Arbeiten und die persönliche Entwicklung im Studium. Meine ganze Story kannst du einen Klick weiter nachlesen. Mit mindandstudy unterstütze ich Studierende und Promovierende bei ihrer wissenschaftlichen Arbeit und gebe mein Wissen aus Studium und Promotion weiter. Schön, dass du hier bist!



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    Larinessa
05.05.2023, 01:29
Hallo,

danke für deine ausführliche Zusammenstellung. Dabei bleibt für mich allerdings einiges unklar bzw. ist es für mich missverständlich: Bsp. sind für mich relevante Theorien und der aktuelle Forschungsstand nicht das gleiche. Es kommt für mich so rüber, als ob das hier das gleiche sei.
Meiner Erfahrung nach sind relevante Theorien eben theoretische Konzepte von Wissenschaftlern, Modelle usw.
Der aktuelle Forschungsstand stellt bisherigen Forschungen zu dem eigenen untersuchten Gegenstand dar und zeigt auf, welche Wissenschaftlicher sich mit welchen Phänomenen empirisch auseinandergesetzt und diese wie untersucht haben. Hier gibt es sicherlich auch theoretische Arbeiten. Allerdings lebt Wissenschaft ja auch davon, neues, unerforschtes zu entdecken.